Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
ich bin so froh und glücklich Euch heute schreiben zu können, dass Grace am 24. November ihr Abschlusszeugnis von der Baobab-Schule erhalten hat. Ein tolles Zeugnis.
Ich schicke Euch ein sehr schönes Bild von Grace von diesem wichtigen Tag für sie. Auf dem Bild seht Ihr sie zusammen mit ihrer Cousine. Aber auch ihre Mutter und ihre Tante und ihre Großmutter waren da. Insgesamt haben 29 Schüler von der Baobab-Schule ihren Abschluss gemacht. Es gibt so viele tolle Bilder von diesem Tag, Ihr könnt sie Euch alle auf der Homepage von Eurer Schule ansehen.
Auf der anderen Seite des Bildes sehr Ihr Grace, wie Ihr sie vor 4 Jahren kennen gelernt habt. Was für ein Unterschied! Es hat sich gelohnt. Grace hat sich ganz toll entwickelt, ist ein tolles Mädchen geworden und mit ihrem guten Abschlusszeugnis hat sie gute Chancen, einen Job zu bekommen, selbst Geld zu verdienen und eine eigene Familie zu haben. Diese Chance hätte sie ohne Baobab und ohne Eure Unterstützung möglicherweise nicht gehabt.
Auch Grace möchte sich natürlich bei Euch bedanken und hat einen langen Brief geschrieben. Sie ist zur Zeit bei Ihrer Familie zu Hause. Wir werden mit ihr aber bald ein Gespräch führen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt und ob sie nicht bei Baobab arbeiten möchte. Denn sie ist wirklich sehr gut im Batiken. Mal sehen.
Aber - es ist auch heute mein letzter Brief an Euch. Gerne habe ich Euch in den letzten vier Jahren mit Informationen von Grace und der Baobab-Schule versorgt, damit Ihr einen Eindruck bekommt, wie es bei uns hier in Ghana ist, und dass sich die Menschen hier in Ghana und bei Euch in Deutschland gar nicht so viel unterscheiden. Das hat mir viel Freude gemacht, und ich hoffe, Euch auch.
Ich wünsche Euch Alles Gute. Und wenn Ihr wissen wollt, wie es bei Baobab weiter geht, dann schaut doch einfach mal auf unserer Homepage vorbei
www.baobab-children-foundation.de
oder schreibt mir einen Brief, ich würde mich sehr freuen.
Herzlichst,
Eure Edith de Vos,
Leiterin der Baobab-Schule
13. Juli 2016
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
im März hatte die 4b einen netten Brief an Grace geschrieben und ihr alles Gute für ihre Abschlussprüfung gewünscht. Briefe von Deutschland nach Ghana und von Ghana nach Deutschland dauern manchmal sehr lange. Aber jetzt hat Grace geantwortet. Ich übersetze es gerne für Euch:
Ich freue mich, Euch diesen Brief zu schreiben. Vielen Dank, dass Ihr mich unterstützt.
Ich bin nun seit 5 Jahren bei Baobab und heute hatte ich meine Abschlussarbeit im Batiken (so nennt man das Einfärben von Stoffen). Damit ist meine Schulzeit bei Baobab beendet. Aber ich werde danach noch sechs Monate für Baobab arbeiten und für die anderen Schüler Workshops im Batiken geben. Im November dann gibt es die Abschlussfeier, zu der auch meine Eltern kommen werden. Sie werden stolz auf mich sein.
Vielen lieben Dank für alles, das Ihr für mich tut. Gerne könnt Ihr mir wieder einen Brief schreiben, ich freue mich. Und vielleicht ein neues Bild schicken.
Viele Grüsse
Grace Baidoo
Grace hat sich ganz toll entwickelt, ist ein tolles Mädchen geworden und hat eine gute Abschlussprüfung gemacht. Damit hat sie gute Chancen, einen Job zu bekommen, selbst Geld zu verdienen und eine eigene Familie zu haben. Diese Chance hätte sie ohne Baobab und ohne Eure Unterstützung möglicherweise nicht gehabt, vielen Dank auch von mir dafür.
Wie Ihr wisst, bin ich im Sommer immer in Deutschland. Diesmal sogar noch etwas länger als sonst. Den Grund habe ich Euch bereits das letze mal verraten: Baobab feiert Jubiläum. Baobab gibt es nun seit 15 Jahren. Und dieses Jubiläum feiern wir im September in Freiburg (etwa 3 Stunden von Euch entfernt), zusammen mit vielen Mitarbeitern, Paten, Unterstützern, ehemaligen Helfern, die uns in Ghana besucht haben, mit Filmen über Baobab, eine Kunstausstellung der Schüler von Baobab mit vielen Bildern, Aufführungen mit afrikanischer Musik, afrikanisches Essen und vieles mehr.
Und im November dann, wenn ich wieder zurück in Ghana bin, feiern wir dann an der Baobab-Schule das 15-jährige Jubiläum. Dabei erhalten insgesamt 26 Schüler, darunter zum Beispiel auch Grace, ihr Abschlusszeugnis. Ich werde Euch Bilder davon schicken, versprochen.
Ich wünsche allen 4. Klässlern der Erich-Simdorn-Schule, alles Gute für die neue Schule. Wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr ja auf der Homepage der ESS nachlesen, wie es bei Baobab weitergeht. Und allen Schülern wünsche ich natürliche tolle Ferien. Bei Baobab sind jetzt auch Sommerferien. Nachdem es im Juni noch Regenzeit war, kommt jetzt langsam die Trockenzeit mit etwas kühleren Temperaturen.
Bis bald, Eure Edit de Vos, Leiterin der Baobab-Schule in Ghana
11. April 2016
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
heute möchte ich Euch etwas Neues über Grace erzählen.
Wie Ihr wisst, ist es in der Baobab-Schule ganz ähnlich, wie in einer richtigen Schule. Man lernt, bekommt Noten, und nach einigen Jahren macht man seine Abschlussprüfung. Bei den Schülern der Baobab-Schule ist das nach etwa 4 Jahren der Fall. So auch bei Grace. Letztes Jahr im Herbst hatte sie den ersten Teil ihrer Abschlussprüfung. Sie musste einen Batikstoff herstellen (also einen Stoff schön einfärben) und mündlich Fragen beantworten, was man dabei beachten muss. Das war noch einfach.
Vor etwa 3 Wochen nun hatte Grace den zweiten Teil der Abschlussprüfung. Die war deutlich schwerer. Sie musste schon vor der Prüfung einen Stoff einfärben, der dann bei der Prüfung vorgelegt werden musste. Das Batiken ist bei dieser Prüfung komplizierter. Jetzt geht es um Wachsbatik. Dafür muss Grace Stempel aus Wachs herstellen, mit denen sie Muster auf den Stoff drückt, und sie muss den ganzen Färbevorgang auch genau erklären können. Ich schicke Euch nochmal ein Foto mit, wo Ihr Grace mit einem solchen fertigen Stoff sehen könnt.
Nun, nach der bestandenen Prüfung, wird Grace noch 6 Monate bei Baobab mit helfen und zum Beispiel Stoffe einfärben, weil das kann sie besonders toll, jüngeren Schülern bei Baobab helfen oder auf der Baobab-Farm Gemüse anpflanzen und ernten. Im November dann erhält sie ihr Abschlusszeugnis. Was Grace danach macht, das wird sich erst noch zeigen. Entweder verlässt sie Baobab und macht sich selbständig oder sie bekommt einen Job bei Baobab, zum Beispiel als Batikerin. Dann könnte sie schöne Stoffe für uns herstellen, die wir dann verkaufen und so etwas Geld für die Baobab-Schule verdienen. Wir werden sehen.
Und es gibt noch etwas Neues: ab nächsten Monat werden die Schüler bei Baobab nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, sondern auch Kochen. Dann ist nämlich unsere Lehrküche fertig, die wir mit vielen Spenden gebaut haben. Die Mauern und das Dach stehen bereits, wie Ihr auf dem Foto sehen könnt. Jetzt müssen wir noch Kochherde, Spülen, Geschirr und Besteck und Kochgeschirr einkaufen, dann kann es losgehen. In der Lehrküche erhalten die Schüler Unterricht in Kochen, Sauberkeit in der Küche und gesunder Ernährung. So können sie später, wenn sie mit der Baobab-Schule fertig sind, auch als Koch arbeiten, einen Strassenverkauf oder ein kleines Restaurant eröffnen und so eine eigebne Familie ernähren. Besonders fehlende Sauberkeit beim Kochen führt in Afrika immer wieder zu lebensgefährlichen Krankheiten.
Und bevor ich es vergesse: Dieses Jahr feiert die Baobab-Schule ihr 15-jähriges Jubiläum. Aber dazu erzähle ich Euch mehr im nächsten Brief.
Bis bald,
Eure Edit de Vos, Leiterin der Baobab-Schule in Ghana
1. Dezember 2015
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
lange habt Ihr nichts von mir gehört. Es gab hier an der Baobab-Schule in den letzten Monaten sehr viel zu tun, außerdem haben wir hier immer wieder kein Internet und keinen Strom, so dass ich Euch nicht schreiben kann, wann ich will und Zeit habe.
Ich wollt sicher wissen, wie es Grace geht. Grace hat sich richtig gut entwickelt. Sie ist sehr gut im Batik-Workshop, also beim Einfärben von Stoffen mit schönen Mustern, und Sie wird dort von ihren Lehrern sehr gelobt. Ich habe Euch Bilder mitgeschickt. Dann hat Grace in letzter Zeit das Trommeln für sich entdeckt. Trommeln gehört hier in Afrika zur Kultur wie in Deutschland das Klavier spielen. Grace übt das Trommeln fleißig in unserer Trommelgruppe. Und Grace arbeitet sehr gerne in unserem Schülerfarmprojekt. Dienstags ist immer Farmtag, da arbeiten alle Baobab-Schüler auf unserer Bio-Farm, jeder hat sein eigenes Beet und es gibt etwas Unterricht, wie man das Bett pflegen muss, damit auch etwas wächst.
Grace wird jetzt im Dezember für 3 Monate mit einer Klassenkameradin nach Nunguah gehen, eine Stadt, die etwa eine Stunde entfernt ist von der Baobab-Schule. Da sie im Batiken sehr geschickt ist, soll sie dort die beste Batikfabrik in Ghana besuchen und dort lernen. Es ist eine große Ehre für Grace, ausgewählt worden zu sein für diese spezielle Schulung und sie freut sich sehr.
Sieht es bei Euch schon weihnachtlich aus? Hier bei Baobab noch überhaupt nicht, man bekommt nichts davon mit hier auf dem Land. Aber ich war vor einigen Tagen in der Hauptstadt von Ghana, sie heisst Accra. Und da sieht es dann schon anders aus: künstliche Tannenbäume, Verkäuferinnen mit Nikolausmützen und "Djingle Bells" aus den Lautsprechern auf der Strasse. An den Scheiben der Trotros (das sind kleine Transportfahrzeuge) kleben Sticker und baumeln Stoffweihnachtsmänner. Auf den Plastikwasserbeuteln, aus denen wir trinken und aus denen wir die Schlampermäppchen nähen, ist plötzlich Santa Clause gedruckt, der uns
„Afishia Pa“ (das heisst „Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!“) wünscht. Ich finde das sehr merkwürdig, da es einfach nicht zum Wetter hier passt. Es regnet im Augenblick immer noch viel mehr als üblich, was ich sehr toll finde, da alles frisch und grün ist.
Trotzdem werden wir bei Baobab natürlich auch dieses Jahr richtig Weihnachten feiern, mit viel Musik und Tanz. Am letzten Tag vor den Weihnachtsferien gibt es, ähnlich wie bei Euch, eine Weihnachtsfeier mit einem Theaterstück und Auszeichnungen für besonders gute Leistungen in dem Schuljahr. Danach gibt es ein gemeinsames Weihnachtsessen: Jollof-Reis, das ist mit Gemüse und Tomaten-Püree gekochter roter Reis, und nun das Besondere: mit Hühnchen. Nur an diesem Tag gibt es bei Baobab für alle Fleisch. Getrunken wird Bisap, das ist ein kalter Hibiskus-Tee mit Ingwer.
Und dann fahren manche Schüler über die Weihnachtsferien in ihre Dörfer zu ihren Eltern, Onkel, Tanten und Grosseltern, zum Teil bringt sie unser Baobab-Bus dorthin. Für einige Kinder müssen wir Essen für die Ferien mitgeben, da sie zu Hause nicht genug haben. Am 26. ist dann Bescherung, Mädchen und Jungen bekommen meist ein oder zwei Stücke neue Kleidung oder Schuhe, für grosse Weihnachtsgeschenke fehlt leider das Geld.
Ich wünsche Euch ein ganz tolles Weihnachtsfest und bis bald,
Eure Edith de Vos, Leiterin der Baobab Schule in Ghana
PS Ich habe Euch wieder etwas Tolles für Eure Weihnachtsfeier geschickt. Am Baobab-Stand könnt ihr Euch unsere selbst gemachten Schlüsselanhänger, Armbänder, Ketten, Ringe oder Schlampermäppchen ansehen. Sie sehen typisch afrikanisch aus. Schaut doch einfach mal am Stand vorbei. Und wenn Euch etwas gefällt, dann könnt ihr es auch gerne kaufen. Für euch selbst oder als ganz besonderes Geschenk, denn unsere Sachen gibt es in keinem Geschäft zu kaufen. Viel Spaß!
Die Klasse 4b hat Grace einen Brief geschrieben.
Hier die Antwort mit einem tollen Foto:
Liebe Schüler der Klasse 4b,
mein Name ist Yanika und ich vertrete Frau de Vos hier in Ghana an der Baobab-Schule, so lange sie in Deutschland ist.
Ich möchte mich im Namen von Grace ganz herzlich bei Euch für den tollen Brief und die Fotos bedanken. Grace hat sich sehr darüber gefreut. Wir haben den Brief zusammen gelesen, so dass ich
sichergehen konnte, dass sie auch alles verstanden hat.
Alle anderen Schüler wollten auch gleich die Fotos sehen, aber Grace hat sie ihnen sofort wieder aus der Hand gerissen. Ich schicke Euch noch ein Foto mit, das ich gemacht habe, wie sich Grace
gerade Brief und Bilder von Euch aufmerksam ansieht.
Es ist echt schön für die Schüler hier, ein paar Dinge, wie zum Beispiel die Jahreszeiten in Deutschland zu erfahren, weil sie sich das oft gar nicht so vorstellen können.
Im Hintergrund sieht man links unsere Schulküche. Meistens wird dort mit offenem Feuer gekocht. Und rechts steht unser Tank, wo Wasser aufgefangen wird, damit die Schule auch Wasser hat, wenn
nichts mehr aus der Wasserleitung kommt. Das war vor zwei Wochen fast einen ganzen Monat lang der Fall und so waren alle glücklich, dass gerade Regenzeit ist und man da das Wasser auffangen
konnte. Als es anfing zu regnen, sind alle rausgerannt, haben geduscht oder angefangen zu waschen oder einfach im Regen Fußball gespielt.
Ich hoffe Euch Allen geht’s es gut. Grace wird Euch ganz sicher wieder schreiben.
Liebe Grüße aus Ghana und von Baobab, Eure Yanika
Post aus Ghana | 27. März 2015
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
ich schicke Euch heute einen Brief von Grace (Ihr findet ihn zusammen mit einigen neuen Fotos bei Euch im Glaskasten und auf der Homepage Eurer Schule). Sie bedankt sich darin ganz herzlich für
Eure Hilfe und Sie schreibt Euch, Ihr liebstes Hobby ist Batiken, also das schöne Einfärben und Dekorieren von Stoffen, die dann später zu Kleidern oder Taschen genäht werden. Und Sie erzählt,
wie man in Ghana Geburtstag feiert: es ist hier bei uns nämlich Tradition, dass Freunde und Verwandte dem Geburtstagskind viel Wasser über den Kopf schütten. Also eine ziemlich nasse
Angelegenheit. Grace hat übrigens am 7. Juli Geburtstag.
Grace geht es gut und sie kommt so langsam aus der Pubertät heraus und ist wieder ernsthafter bei der Sache. Sie ist ein richtig hübsches junges Mädchen geworden. Auf dem Foto seht Ihr
Rakhia, sie ist eine neue Schülerin bei Baobab und Grace hat in ihr eine gute Freundin gefunden und ist seitdem viel ausgeglichener.
Wir haben ab heute 3 Wochen Osterferien an der Baobab-Schule. Die Schülerinnen und Schüler werden in ihre Dörfer gehen und im Kreise ihrer Familien Ostern feiern. Die Christen gehen vor allem in
die Kirche, wo sie ausgiebig singen und tanzen, um Gott zu preisen. Die Muslime, die ja in ihrer Religion das Osterfest nicht kennen, freuen sich auch, denn sie haben dadurch auch ein paar
Feiertage. Hier in Ghana feiern alle Religionen immer alle Feiertage zusammen. Und wenn es muslimische Feiertage sind, dann kommen die Christen auf ihre Kosten, gehen an den Strand zum picknicken
oder sind einfach zu Hause.
Im Moment stecken wir hier in Ghana mitten in der Trockenzeit, die Natur war bis vor Kurzem noch überall ausgetrocknet und die Pflanzen ganz braun. Aber es hat in den letzten Tagen ziemlich viel
geregnet, was immer mal wieder auch in der Trockenzeit vorkommt. Der Regen sorgt dafür, dass alles im Nu wieder grün ist, denn ein heftiger Regen lässt hier alles sprießen und sorgt auch für eine
kleine angenehme Abkühlung, denn in der Trockenzeit herrscht bei uns eine große Hitze.
Wie der Regen den Pflanzen gut tut könnt Ihr an der Frangipani auf dem Foto sehen, sie ist aus meinem Garten. Die Ghanaer nennen diese Pflanze auch „Vergiss mich nicht“. Es gibt hier riesige
Bäume mit diesen Blüten. Sie riechen ganz stark und verbreiten einen wunderbaren Duft.
Ich wünsche Euch schöne Osterferien und bis bald,
Eure Edith de Vos, Leiterin der Baobab Schule in Ghana
Liebe Eltern und Schüler,
die „Zukunftsstiftung“ bedankt sich mit einem persönlichen Brief bei Euch für Eure Spende, die durch den Kauf von Produkten der Baobab-Schule (Bilder von Grace, Ketten, Schlüsselanhänger, Schlampermäppchen usw.) an unserer Weihnachtsfeier zusammengekommen ist. Die Zukunftsstiftung verdoppelt Eure Spende daher auch dieses Jahr wieder, so dass Grace für ihre verkauften Bilder 40 Euro erhält und die Baobab-Schule 280 Euro. Ein Riesenerfolg! Grace und die Schulleiterin der Baobab-Schule, Frau de Vos, werden sich in ihrem nächsten Brief auch bei Euch bedanken.
Post aus Ghana | 16. Dezember 2014
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
seid Ihr auch schon in Weihnachtsstimmung? Wie ihr wisst, feiern wir in Ghana die Geburt Jesus nicht leise, sondern mit viel Musik und Tanz. Mädchen und Jungen bekommen zu Weihnachten, wenn Geld
da ist, neue Kleidung und Schuhe, andere Weihnachtsgeschenke kennen die Baobab-Schüler gar nicht. Erwachsene schenken sich Nützliches, wie Reis, Öl, Tomaten-Püree in Büchsen, Milchpulver oder
Eier.
Am letzten Tag vor den Weihnachtsferien gibt es, wie bei Euch am Donnerstag, eine Weihnachtsfeier mit allen Schülern, Eltern und Grosseltern. Jede Klasse hat ein kleines Theaterstück vorbereitet.
Danach gibt es die Zeugnisse und Auszeich-nungen für die, die besonders gut waren oder viel bei Baobab geholfen haben.
Und es gibt ein besonderes Weihnachts-Essen: Jollof-Reis, das ist mit Gemüse und Tomaten-Püree gekochter roter Reis, und nun das Besondere: mit Hühnchen. Nur an diesem Tag gibt es bei Baobab für
alle Fleisch. Getrunken wird Bisap, das ist ein kalter Hibiskus-Tee mit Ingwer.
Und dann fahren sie alle in die Weihnachtsferien in ihre Dörfer, zum Teil bringt sie unser Baobab-Bus. Für einige Kinder müssen wir Essen für die Ferien mitgeben, da sie zu Hause nicht versorgt
sind, da einfach nichts zu essen für sie da ist.
Bei Baobab ist dieses Jahr viel passiert: unser neues Schulgebäude und das neue Wohnhaus für die Mädchen wurde fertig. Über 20 neue Jungs und Mädchen, die vorher nie in der Schule waren, sind zu
Baobab gekommen. Dazu gehört z.B. auch Daniel. Er kann wegen seiner Behinderung nicht gehen und ist sein ganzes Leben bisher nur auf dem Boden gekrochen. Bei Baobab sitzt er nun das erste mal in
einem Rollstuhl.
Wir alleine hier in Ghana hätten das alles gar nicht erreichen können. Deswegen möchte ich mich bei Euch herzlich für Eure Hilfe bedanken, den Kindern bei Baobab eine bessere Zukunft zu geben,
weil sie in eine Schule gehen können.
Aber wir machen grosse Fortschritte, selbst immer mehr Geld für die Baobab-Schule zu verdienen. Durch Sachen, die wir selbst herstellen und verkaufen. Und mit unserem kleinen Baobab-Laden und
Baobab-Restaurant mit kleinem Hotel. Könnt ihr euch daran erinnern? Schaut doch nochmal in einem meiner älteren Briefe nach.
Und wir sind mächtig stolz auf unsere Sachen. Deswegen habe ich Euch, wie letztes Jahr, etwas tolles für Eure Weihnachtsfeier geschickt. Am Baobab-Stand könnt ihr Euch unsere Schlüsselanhänger,
Notizbücher, Armbänder, Ketten und Schlamper-mäppchen ansehen. Oder die „Egg Shakers“, das sind Rasseln aus kleinen getrockneten Kürbissen, mit denen wir Musik machen. Grace hat Euch viele selbst
gemalte Bilder mitgeschickt. Der Baobab-Wandkalender zeigt, wie wir bei Baobab leben. Und aufgepasst: Ihr könnt in einem Film sehen, wie wir tanzen, die Schlamper-mäppchen nähen, Stoffe färben
und wie wir im Klassenraum lernen.
Schaut einfach mal am Stand vorbei. Und wenn Euch etwas gefällt, dann könnt ihr es auch gerne kaufen. Für euch selbst oder als ganz besonderes Geschenk, denn unsere Sachen gibt es in keinem
Geschäft. Und ihr helft uns dabei, Geld für die Baobab-Schule zu verdienen. Wir können es gut gebrauchen, z.B. um über unsere Werkstatt ein richtiges regenfestes Dach zu bauen, oder um die
Arztrechnung für Little Edith zu bezahlen. Das kleine Mädchen, das bei Baobab aufwächst, ist vor zwei Monaten plötzlich so krank geworden, dass sie in ein Krankenhaus musste. Inzwischen geht es
ihr glücklicherweise immer besser.
Euch Allen ein schönes Weihnachtsfest und bis nächstes Jahr.
Eure Edith de Vos, Leiterin der Baobab Schule in Ghana
Post aus Ghana | 16. Oktober 2014
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
nun bin ich schon einige Wochen wieder zurück in Ghana. Nach meiner Rückkehr hat allerdings nicht alles so richtig funktioniert, wie vorher. Nicht immer hatte ich frisches Wasser, der Müll wurde
nicht abgeholt. Ausserdem hatten wir häufig Stromausfall. Dadurch gehen elektrische Geräte wie mein Computer schnell kaputt und müssen häufig repariert werden. Auch der Kühlschrank wird gar nicht
richtig kalt, wenn der Strom nach ein paar Stunden schon wieder weg ist. Mein Internet, das ich für meine Arbeit hier und auch um Euch zu schreiben dringend brauche, ging oft nicht. Erst seit ein
paar Tagen gibt es fast ununterbrochen Strom. Darüber sind wir sehr froh. Denn seit einigen Monaten haben wir ja endlich elektrisches Licht in der Baobab-Schule und den Wohnhäusern der
Schüler.
Nach den langen Sommerferien hat auch bei Baobab die Schule wieder so allmählich begonnen. Leider dauert es in allen Schulen Ghanas, bis mal alle Schüler von zu Hause eingetrudelt sind. Bei uns
war es in diesem Jahr besonders langsam, weil 15 Schüler meinten, sie bräuchten noch mehr Ferien.
Am 2. Samstag nach Schulbeginn haben unsere Schüler damit begonnen, wieder nützliche Sachen zu basteln, die wir hier in unserem Baobab-Laden, aber auch in Deutschland verkaufen. Dadurch bekommen
wir Geld, das uns hilft, die Schule, das Essen und die Lehrer zu bezahlen. Wir machen zum Beispiel Notizbücher, Hals- und Armketten aus bunten Perlen (Beads) oder Schlüsselanhänger aus Holz oder
Kokosnussschalen. Grace macht besonders das Einfärben von Stoffen mit farbenfrohen, für Afrika typischen Mustern grossen Spass, die sie zu toller Kleidung vernäht.
Etwas Besonderes konnten unserer Schüler vor ein paar Tagen erleben. In Iture, einem Nachbardorf der Baobab-Schule, wurde ein neuer König ernannt, der „Chief“. Jedes Dorf in Ghana hat einen
König. Er ist so etwas wie in Deutschland ein Bürgermeister und ist eine wichtige Person, denn wenn er ein guter Chief ist, geht es den Einwoh-nern des Dorfes gut. In Iture gab es seit über 70
Jahren keinen König mehr. Deswegen haben sich die Einwohner sehr über ihren neuen König gefreut. Die Schüler von Baobab führten für ihn einen Begrüssungs-tanz auf, haben getrommelt und ein
Theaterstück mit Musik aufge-führt. Das war ein langer Tag für uns, aber es war sehr schön.
Ich schreibe Euch wieder nach den Herbstferien. Macht Euch ein paar schöne Tage.
Eure Edith de Vos
Leiterin der Baobab Schule in Ghana
Post aus Ghana | 24. Juli 2014
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
nun ist Euer Afrika-Sommerfest schon wieder vorbei. Vielen Dank für die Einladung, ich habe mich sehr gefreut und es hat mir sehr gut gefallen. Auch, dass wir zusammen Fussball in der Turnhalle
geschaut haben.
Dabei habe ich ganz vergessen, dass ich für Euch einige Sachen von Grace mitgebracht hatte. Sie hat Euch einen Brief mitgeschickt und ein neues Foto von sich:
Hallo,
ich freue mich sehr, dass ich Euch einen Brief schreiben kann. Wie geht es Euch? Gott sei Dank, mir geht es gut. Vielen Dank nochmal für die schöne Tasche, die
ich von Eurer Spende bekommen habe. Ich nutze sie für die Schule. Vielen Dank dafür. Meine beste Freundin heisst Nancy. Und ich mag „Batiken“, also Stoffe einfärben. In Ghana haben wir eine
Trockenzeit und eine Regenzeit. In der Regenzeit ist mir immer etwas kalt, weil ich keine richtige Jacke dafür habe.
Vielen Dank für Alles und schöne Grüsse
Grace Baidoo
Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, ist Grace gross geworden. Sie ist inzwischen 13 Jahre alt. Trotzdem hat sie wie die meisten Kinder bei Baobab noch Probleme beim Schreiben. Das liegt daran, dass
sie vor Baobab lange Zeit keine Schule besuchen konnte. Aber, wie sagen wir in Ghana: we are working on it. Oder: Das wird schon!
Ich weiss, dass auch Ihr jetzt Eure Zeugnisse bekommt. Wart ihr nicht immer schon mal neugierig, wie ein Zeugnis auf der Baobab-Schule aussieht? Ich habe Euch eine Kopie von Grace´ Zeugnis
gemacht. Wie Ihr sehen könnt, hat Grace in Englisch eine 2, im Vorlesen eine 3, in Mathematik eine 1, in Biologie eine 2, in Handarbeiten und im Batiken nur eine 4. Gefehlt hat sie keinen
einzigen Tag in der Schule. Allerdings schreibt ihr Klassenlehrer im Zeugnis: Grace albert gerne in der Klasse herum und ist nicht ernsthaft genug, das muss sich nächstes Schuljahr bessern.
Ich bin noch bis Ende August in Deutschland und werde einige Afrika-Feste besuchen. Dann fliege ich wieder zurück nach Ghana und melde mich nach den Sommerferien wieder bei Euch.
Den Viertklässlern wünsche ich Alles Gute auf der neuen Schule. Und Euch allen tolle Sommerferien.
Eure Edith de Vos
Leiterin der Baobab Schule in Ghana
Post aus Ghana
27. Mai 2014
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
nun ist es wieder soweit: wie jeden Sommer bin ich seit einigen Tagen wieder in Deutsch-land, und zwar in Freiburg. Das liegt im Süden von Deutschland. Von dort aus besuche ich meine Familie und
meine Freunde, geniesse interessante Ausstellungen, tolle Vorführungen im Theater, die Natur und das milde Wetter, was in Deutschland natürlich ganz anders ist, als in Afrika – und natürlich
nicht zu vergessen: ich geniesse meine geliebten Butterbrezeln.
In den letzten Wochen ist bei Baobab viel passiert. Sieben sehr gute Schüler werden gerade von den Lehrern auf eine wichtige Prüfung vorbereitet. Dafür lernen sie zusätzlich auch vor dem normalen
Unterricht, abends und auch in den Ferien. Aber sie sind unglaublich stolz darauf und laufen mit hoch erhobenen Köpfen und ihren Heften unter dem Arm über das Schul-gelände. Sie wären die ersten
Schüler bei Baobab, die diese schwere Prüfung schaffen könnten und dürften dann auf eine höhere Schule gehen.
Ausserdem sind wir dabei, eine grössere Werkstatt zu bauen. Wie ihr wisst, lernen wir bei Baobab nicht nur rechnen, lesen und schreiben. Unsere Schüler lernen auch nähen, Stoffe einfärben, Möbel
und Schmuck herzustellen und vieles mehr. Diese Sachen stellen wir nicht nur für uns selbst her, sondern wir verkaufen sie auch an die Menschen, die in der Nähe der Baobab-Schule wohnen.
Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass wir sehr gute Sachen herstellen und immer mehr Leute wollen sie kaufen. Deshalb brauchen wir mehr Werkbänke für Holzarbeiten, mehr Nähmaschinen, um
Kleider zu schneidern, und mehr Platz, um Beads herzustellen. Beads sind Perlen aus Glaspulver. Unsere Schüler zerstampfen dafür alte Glasflaschen in einer Steinschüssel zu feinem Glaspulver,
pressen es in Formen und schmelzen es zu den tollen Perlen für Ketten oder Armbänder, die ihr kennt. Mit dem Geld, das wir durch den Verkauf verdienen und durch Spenden aus Deutschland können wir
neue Schüler in Baobab aufnehmen. Denn besonders Kinder mit Behinderung brauchen unsere Unterstützung, aber auch Kinder, deren Eltern sich eine Schule nicht leisten können.
Über eine zufällige Spende haben wir uns kürzlich gefreut. Zwar haben wir in unserem neuen Schulgebäude eine Bücherei, aber nur mit 10 Büchern! Überraschend bekam ich eine eMail aus England. Ein
Mann fragte mich, ob wir Bücher für eine Grundschule brauchen könnten, die er nicht mehr benötigt. Er war zufällig für einen Tag in Ghana und ich holte die Bücher bei ihm ab. Unsere Schüler, für
die Bücher ja etwas ganz besonderes sind, waren selig. Jede freie Minute verbrachten sie dann mit den Büchern. Auch Grace liebt die Bücher. Ich schicke Euch ein Bild von ihr, wie sie darin
schmökert, und von unserer Bücherei.
Ihr werdet es nicht glauben: wir waren im afrikanischen Fernsehen zu sehen. 15 Baobab-Schüler zeigten in Coastal TV, das ist der Fernsehsender an Ghanas Küste, wie wir unsere leeren
Trinkwasserbeutel zu Taschen umnähen. Eine solche Tasche hängt ja auch bei Euch im Glaskasten in der Schule. Recycling ist in Ghana leider immer noch etwas besonderes.
Bevor ich es vergesse: Ich habe gehört, in Eurer Projektwoche und auf dem Sommerfest geht es um „Afrika“. Das würde ich mir supergerne ansehen. Vielleicht kann ich auch etwas machen. Was haltet
ihr davon?
Bis dahin und Alles Gute,
Eure Edith de Vos
Leiterin der Baobab Schule in Ghana
Post aus Ghana
11. April 2014
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
wie ist bei Euch in Neuberg gerade das Wetter? Hier in Ghana ist es im Moment richtig heiss und der Regen hat den vielen Sand vom Harmattan endlich weggewaschen. Ihr erinnert Euch – der Harmattan
ist der starke Wind, der grosse Mengen an Sand aus der Wüste Sahara herumwirbelt und hier alle Häuser und Strassen bedeckt. Dieser feine Sahara-Sand besucht Euch sogar manchmal in Neuberg. Es
sind Millionen von feinsten Sandkörnchen, die in einer grossen Staubwolke mit dem Wind aus der Sahara nach Deutschland fliegen und dann mit dem Regen auf die Erde fallen. Vor etwa einer Woche war
es wieder einmal soweit. Den rotbraun schimmernden feinen Sahara-Sand konnte man auf den Scheiben der Autos besonders gut erkennen. Fragt mal eure Eltern.
Unsere Mädchen an der Baobab-Schule sind inzwischen in ihr neues Mädchenhaus umgezogen: 20 Mädchen teilen sich 2 Räume. Sie lieben es und fühlen sich sehr wohl. Ghanaer wollen gar nicht in
kleinen Zimmern schlafen. Je mehr Menschen in einem Raum sind, desto wohler fühlen sie sich.
Und auch das neue Schulgebäude ist fertig. Die Wände innen sind gestrichen und die neuen Schultische und Stühle haben unserer Schüler bereits fertig gezimmert. Aussen haben wir das Schulhaus mit
typischen afrikanischen Farben und Motiven angemalt. Wir alle sind mächtig stolz darauf, wie schön das neue Schulgebäude geworden ist. Ihr könnt es auf den Fotos sehen.
Grace wird jetzt ein richtig grosses Mädchen. Sie ist gerne ein bisschen frech und tut Dinge, die sie nicht machen darf, aber das gehört ja zum Wachsen dazu, oder? Sie ist sehr tüchtig im Batiken
(Einfärben von Stoffen) und Nähen und arbeitet auch in der Glasperlenproduktion mit. Die Glasperlen werden dann zu Armbändern oder Halsketten zusammengebunden, wie ihr sie auch am Baobab-Stand
bei Eurer Weihnachtsfeier sehen konntet. Im Lesen und Schreiben muss Grace sich noch anstrengen, da ist sie noch nicht gut genug, um Euch regelmäßig schreiben zu können. Aber auch da bemüht sie
sich. Die praktischen Arbeiten liegen ihr aber offensichtlich mehr. Sie lässt Euch ganz herzlich danken.
Auch unsere Schüler und Schülerinnen an der Baobab-Schule haben jetzt im April Ferien.
Ich wünsche Euch ein schönes Osterfest und eine tolle Zeit.
Eure Edith de Vos
Leiterin der Baobab Schule in Ghana
POST AUS GHANA
13. März 2014
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
nun habt ihr schon etwas länger nichts mehr von mir gehört. Es hat sich hier an der Baobab-Schule einiges getan und wir hatten viel zu tun am Anfang des Jahres. Inzwischen unterrichten wir hier
75 Mädchen und Jungs in Englisch, Mathematik und Kunst. Wie ihr wisst, wohnen die Schüler fast alle in der Baobab-Schule, bekommen hier zu essen und arbeiten in ihrer Freizeit auf unserer Farm.
Hier bauen wir Gemüse und Obst an, um es nicht auf dem Markt teuer bezahlen zu müssen.
Und wir wollen in den nächsten Monaten noch einige Jungen und Mädchen aufnehmen, die eine Behinderung haben. Die meisten haben eine Erkrankung, die Polio heisst. Dadurch können sie ihre Beine
nicht gut bewegen und viele müssen daher im Rollstuhl sitzen. In Deutschland gibt es diese Krankheit so gut wie nicht mehr, weil man als Kind dagegen geimpft wird.
Weil wir hier bei Baobab jetzt mehr Schüler haben, darunter auch viele Mädchen, haben wir vor einiger Zeit damit begonnen, ein neues Schulhaus zu bauen, wo die Schüler mehr Platz haben. Ausserdem
bekommen die Mädchen bei Baobab ein eigenes Mädchenhaus, wo sie sich ungestört aufhalten und übernachten können. Die beiden Häuser stehen bereits, jetzt streichen die Maler die Wände an. Nur das
Bade- und Toilettenhaus für die Mädchen muss noch gebaut werden. Allerdings werden es ganz einfache Toiletten werden, weil nicht mehr viel Geld vorhanden ist.
Unser Glück ist es, dass sich einige Schüler der Baobab-Schule sehr für das Arbeiten mit Holz interessieren. So konnten wir viele Arbeiten wie zum Beispiel das Dach an den beiden neuen Häusern
selbst machen oder zumindest mithelfen. Das hat uns viel Geld gespart. Auch die neuen Stockbetten und Schränke für das Mädchenhaus sowie die Stühle, Tische und Schultafeln für das neue
Schulgebäude haben unsere Jungs selbst „gezimmert“. Ich habe Euch davon ein paar Bilder mitgeschickt.
Ach ja, und seit Kurzem haben wir endlich Strom an der Baobab-Schule. Damit haben wir auch abends elektrisches Licht. Könntet Ihr Euch vorstellen, ohne Strom zu leben?
Und wir hatten am 6. März natürlich wieder unseren Unabhängigkeitstag (ich hatte Euch letztes Jahr dazu geschrieben). Dort schick angezogen mitzumarschieren ist für unsere Schüler sehr wichtig
und sie mussten daher erst einmal mehrere Tage üben. Ihr seht, wir hatten alle Hände voll zu tun.
Alle diese Sachen – das neue Schul- und Mädchenhaus, die Aufnahme neuer Schüler, die sonst nie in eine Schule hätten gehen können, oder dass wir endlich Strom haben usw. – das können wir
nur tun, weil wir viel Hilfe bekommen, wie durch Eure Patenschaft und durch den Verkauf von Produkten, die wir hier bei Baobab selbst herstellen.
Dafür an Euch ein Medase papaapa! (gesprochen: medasi papapa)
„Medase“ heisst „Danke“ und ein „pa“ dahinter bedeutet „sehr“. Und je häufiger man ein „pa“ anhängt, umso grösser ist der Dank. Ich möchte Euch also einen ganz grossen Dank für Eure Hilfe
aussprechen in der Sprache, die hier sehr viele Menschen in Ghana sprechen: sie heisst Twi.
Alles Gute und Liebe für Euch und bis zum nächsten mal
Eure Edith de Vos
Leiterin der Baobab Schule in Ghana
POST AUS GHANA
19. Dezember 2013
Lieber Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
auch in Ghana feiern wir jetzt Weihnachten, denn die meisten Kinder der Baobab-Schule sind Christen, wie ihr. Und auch für die Kinder der Baobab-Schule beginnen jetzt die Ferien. Die Schüler
gehen zu ihren Familien nach Hause.
Weihnachten ist in Ghana kein ruhiges Fest wie in Deutschland, sondern wir feiern die Geburt von Jesus immer sehr laut mit viel Singen und Tanzen. Und wir sind häufig in der Kirche. Mädchen
bekommen, wenn die Familie das Geld dafür hat, neue Kleider und Schuhe geschenkt. Jungs übrigens auch. Wenn man einem Erwachsenen etwas schenkt, dann nur nützliche Sachen wie zum, Beispiel einen
Sack Reis, Öl oder Tomatenpürree in Büchsen.
Am letzten Schultag vor den Ferien gibt es, ähnlich wie die Weihnachtsauf-führung heute bei Euch, eine Veranstaltung zusammen mit den Eltern, Omas oder Tanten der Schüler. Die Kinder zeigen, was
sie in der letzten Schulwoche alles Schönes hergestellt haben und jede Klasse hat ein kleines Theaterstück vorbereitet. Dann gibt es die Zeugnisse und Preise - die besten Schüler werden
ausgezeichnet, das ist in Ghana so üblich. Aber auch die Schüler, die am meisten auf der Baobab-Farm und in der Küche mithelfen oder anderen Schülern helfen. Danach gibt es ein besonderes Essen:
Jollof-Reis. Das ist ein roter Reis mit Gemüse und Tomatenpürree und Hühnchen, dazu kalter Hibiskustee mit Ingwer. Und dann fahren die Kinder in ihre Dörfer, zum Teil bringt sie auch unser
Baobab-Bus dorthin. Für einige Kinder müssen wir Essen mit nach Hause mitgeben, da sie zuhause nicht genug haben.
Ich wünsche Euch auch eine ganz tolle Weihnachtsfeier. Ach ja: ich lege Euch ein Bild von Grace bei. Darauf könnt ihr sehen, wie sie aus kleinen Glasscherben neue bunte Glasperlen herstellt.
Grace ist ja sehr künstlerisch begabt und hat große Freude daran. Daraus machen die Schüler der Baobab-Schule schöne Ketten, Armbänder und Ohrringe. Wir verkaufen sie, um etwas mehr Geld zu
haben. Ihr könnt sie Euch gerne ansehen, denn nach der Weihnachtsfeier wird es bei Euch einen kleinen Baobab-Stand geben.
Liebe Grüße und ein schönes Weihnachtsfest
Eure Edith de Vos
Leiterin der Baobab-Schule in Ghana
POST AUS GHANA
2. Dezember 2013
Lieber Kinder der
Erich-Simdorn-Schule,
seit einigen Wochen bin ich wieder zurück an der Baobab-Schule in Ghana. Es regnet gerade viel, da wir in der zweiten kleinen Regenzeit sind. Aber während der richtigen Regenzeit im Sommer hat es
dieses Jahr sehr wenig geregnet. So ist auf unserer Farm leider nicht viel gewachsen. Auch nicht von unserer Wunderpflanze hier in Ghana, dem Moringabaum. Er wächst sehr schnell, bis zu vier
Meter im Jahr, und man kann sehr viel aus ihm machen (siehe Bild).
Die Blätter des Moringabaumes können roh und frisch als Salat gegessen werden - oder man kocht die Blätter als Gemüse. Auch Suppen lassen sich aus den Blättern herstellen. Sie haben sehr viele
Vitamine und sind daher sehr gesund. Wir an der Baobab-Schule trocknen die Blätter, machen daraus ein Pulver und verkaufen es. Mit dem Verkauf des Moringapulvers verdienen wir einiges an Geld für
die Baobab-Schule.
Ich habe Euch das letzte mal geschrieben, dass die Baobab-Schule einen kleinen Laden hat, in dem sie auch noch andere selbst gemachte Dinge verkauft. So verdienen wir zusätzlich etwas Geld. Als
ich zurück nach Ghana kam, war unser Laden so gut wie leer, fast alles war verkauft. Deshalb haben alle Schüler 2 Wochen lang praktisch nur gearbeitet, um ihn wieder aufzufüllen. Die Schüler
stellen alles selbst her: bunte Ketten und Armbänder, Schlüsselanhänger, Notizbücher oder auch Mäppchen und Taschen aus Wassertüten. In diesen dicken Plastiktüten bekommen wir in Ghana unser
Trinkwasser. Die Flüsse und Seen sind zu dreckig und fliessendes Wasser haben wir nicht in der Baobab-Schule. Wir werfen diese Tüten nicht weg, sondern schneiden sie zurecht und nähen daraus
tolle Taschen. Ich habe Euch ein Bild mitgeschickt.
Diese Sachen verkaufen wir diesmal auch an Eurer Schule. Ihr könnt sie Euch gerne ansehen. Und wenn Euch etwas ganz besonders gut gefällt und Eure Eltern es Euch schenken möchten, dann hilft das
Grace und allen Kindern der Baobab-Schule.
Eine schöne Adventszeit und bis bald
Eure Edith de Vos
Schulleiterin der Baobab-Schule in Ghana
Post aus Ghana, 30.06.2013
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
nun ist es schon wieder 6 Wochen her, dass ich Euch besucht habe. Und heute ist Euer letzter Tag vor den grossen Sommerferien. In der Baobab-Schule haben die Kinder noch drei Wochen Unterricht.
Danach haben sie wie Ihr 6 Wochen keine Schule. In dieser Zeit gehen die Kinder in ihre Dörfer zurück, wo ihre Verwandten wohnen, um zu helfen. Auch Grace geht zu ihrer Großmutter und hilft ihr
bei allem was sie braucht, aber vor allem auch auf dem Feld. Einige Kinder kommen trotzdem weiter zum Helfen auf die Baobab-Farm. Die Regenzeit ist schliesslich die beste Farmzeit, jetzt wächst
alles am Besten.
Andere Kinder helfen in den Ferien im Baobab-Haus. Das ist ein kleines Hotel mit 5 Zimmern, ein Restaurant, wo es leckeres zu Essen gibt und einem Laden, wo wir Sachen verkaufen, die die Kinder
der Baobab-Schule selbst herstellen. Das Baobab-Haus gehört mit zur Schule und wir verdienen uns damit Geld dazu. Manche Kinder, die zu Hause niemanden haben, der ihnen zu Essen gibt, schlafen
die ganzen Ferien im Baobab-Haus und helfen dort. Manche drücken sich auch einfach gerne vor der harten Arbeit auf den Feldern der Verwandten und arbeiten lieber im Baobab-Haus, da sie am Ende
der Ferien ein Taschengeld bezahlt bekommen und immer gutes Essen haben.
Ich bin immer noch in Deutschland. Vor einigen Wochen war ich in Berlin auf einer Messe. Dort habe ich Stoffe verkauft, die die Kinder der Baobab-Schule hergestellt und gefärbt haben. Leider hat
uns eine Diebesbande unser Geld gestohlen. Die anderen Verkäufer auf der Messe fanden das ganz furchtbar und haben für uns gesammelt und uns fast alles gestohlene Geld zurückgeschenkt.
Ich werde noch bis Mitte September in Deutschland sein, dann fliege ich zurück nach Ghana. Den Kindern der 4. Klassen wünsche ich Alles Gute für die neue Schule. Ich danke Euch, und auch allen
anderen Schülern, für Eure tolle Hilfe. Auch wenn Ihr nicht mehr an der ESS seid: meine Briefe aus Ghana findet Ihr immer auf der Homepage Eurer Schule im Internet. Dort könnt Ihr immer sehen,
wie es mit Grace und Baobab weitergeht.
Ich wünsche allen Kindern der Erich-Simdorn-Schule schöne Sommerferien !
Eure Edith de Vos
Leiterin der Baobab Schule in Ghana
Graceist 12 Jahre alt und lebt in Ghana. Ihre Eltern kümmern sich nicht um sie und ihre Oma hat kein Geld, sie auf die Schule zu schicken...
Grace hat kein Geld, um in Ghana auf eine Schule zu gehen. Das ist nicht fair und deshalb helfen wir ihr. Nähere Informationen zu unserem Patenschulkind Grace erhalten Sie hier.
Besuch aus Ghana, 27.05.2013
Am 27.05.2013 besuchte Frau de Vos, Leiterin der Baobab-Schule in Ghana, die Erich-Simdorn-Schule. Die Vorschulkinder der Kitas Tabalugaland und Brummkreisel sowie die SchülerInnen der ESS
erfuhren viel Neues aus erster Hand über Grace, die Baobab-Schule und das Leben in Ghana und hatten viele Fragen an Frau de Vos. Das Video zeigt die Veranstaltung für die Vorschulkinder und die
1. und 2. Klassen in voller Länge.
(Sie verlassen die Hoempage der ESS, hierbei handelt es sich um einen externen Link)
Frau de Vos hat den SchülerInnen der ESS zwei von Grace gemalte Bilder sowie ein Foto der Baobab-Schule mitgebracht.
Vielen Dank für Ihren Besuch!
Post aus Ghana,19.05.2013
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
heute gibt es viel zu erzählen. Die Trockenzeit geht in Ghana nun zu Ende und die Regenzeit steht vor der Tür. Man sieht es ganz deutlich, denn es blühen die Bäume auf. Es ist wie ein
afrikanischer Frühling, obwohl wir eine solche Jahreszeit hier gar nicht haben. Damit Ihr es Euch besser vorstellen könnt, habe ich ein Foto gemacht und es Euch mitgeschickt.
Wenn die Regenzeit vor der Tür steht, müssen auch die Felder vorbereitet werden. Daher haben die Schüler der Baobab-Schule jetzt gerade 2 Wochen Ferien. Die Kinder gehen in ihre Dörfer, wo sie
herkommen, und helfen dort mit, die Felder für die Regenzeit vorzubereiten. Auch die Baobab-Schule hat einige Felder, auf denen wir Gemüse anbauen.
Wie versprochen wollte ich Euch zwei neue Schüler bei uns vorstellen. Seit diesem Schuljahr unterrichten wir an der Baobab-Schule auch Kinder mit Behinderung. Mary und Isaac sind ganz normale
Kinder, Ihr seht sie auf den Fotos. Aber Mary hatte eine schwere Knochenkrankheit und kann sich dadurch nicht mehr richtig bewegen. Isaac sitzt im Rollstuhl, warum wissen wir nicht. Seine Mutter
hat ihn einfach alleingelassen. Die Baobab-Schule ist eine der ersten Schulen in Ghana, die auch Schüler mit einer Behinderung aufnimmt, und darauf sind wir stolz. Bisher hat sich sonst niemand
um diese Kinder gekümmert. Für sie bauen wir gerade ein neues Schulgebäude, wo sie sich auch im Rollstuhl gut bewegen können.
Übrigens: in jeder letzten Woche in einem Monat haben wir an der Baobab-Schule die Workshop-Woche. Darauf freuen sich alle Schüler, denn hier müssen sie nicht mit dem Kopf lernen, sondern dürfen
den ganzen Tag mit den Händen arbeiten. Künstler und Handwerker aus der Stadt kommen an die Baobab-Schule und zeigen den Schülern, wie sie besser malen können, Stoffe schön bunt einfärben, Decken
weben, Körbe aus Bast flechten, Tische bauen oder schicke neue Taschen aus altem Plastik herstellen. Auf dem Bild seht Ihr Grace, wie sie gerade im Nähunterricht einen Stoff schneidet, den die
Schüler selbst eingefärbt haben, um daraus etwas zu nähen.
So, jetzt dauert es nicht mehr lange, bis wir uns sehen. Ich bin bereits in Deutschland und am Montag, dem 27. Mai, also in genau 10 Tagen, besuche ich Euch an Eurer Schule. Ich habe viel zu
erzählen, viele Bilder dabei und freue mich auf Eure Fragen.
Bis dann und liebe Grüße
Edith de Vos
Leiterin der Baobab Schule in Ghana
Neue Post von Grace, 16.04.2013
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
nun ist es schon wieder April. Wir hatten hier in Ghana in letzter
Zeit einen sehr starken wind. Wir nennen ihn Harmattan und er
kommt jedes Jahr. Er ist so starkr dass er unvorstellbar große
Mengen an Sand aus der Wüste zu uns bringt. Er bedeckt Häuser und
Straßen unter sich und wirbelt ständig in der Luft umher. Den
Harmattan kann man sogar aus dem weltraum erkennen...
Den vollständigen Bericht findest Du, wenn Du auf den Donwload klickst...
POST AUS GHANA
Liebe Kinder der Erich-Simdorn-Schule,
heute, am 6. März, haben wir in Ghana einen großen Feiertag, nämlich unseren
Unabhängigkeitstag. Da marschieren alle Schulen durch die Straßen, das ist hier eine
Tradition. Früher haben lange Zeit Fremde über die Menschen in Ghana bestimmt und sie nicht
nett behandelt. Seit dem 6. März 1957 aber sind die Menschen in Ghana unabhängig, sie sind
frei und können über ihr Land selbst bestimmen. Und das feiern wir jedes Jahr an diesem
Tag.
Dieses Jahr wollten wir von der Baobab-Schule auch wieder mitmachen. Aber weil alle auf dem
Umzug schön angezogen sein sollen, dürfen nur Schüler mit laufen, die schöne schwarze
Schuhe haben. Die hat aber bei Baobab keiner. Und eigentlich haben wir kein Geld, um
Schuhe zu laufen. Doch alle Jungs und Mädchen von Baobab haben bereits eine Woche lang in
der prallen Sonne marschieren geübt. wir konnten die Sache nicht einfach absagen.
Also haben wir uns entschieden und gestern auf dem Markt für 9 Jungen gebrauchte
schwarze Schuhe und für 30 Mädchen und Jungs weiße Socken gekauft. Jetzt können alle
mitmarschieren. Gerade für die Kinder der Baobab-Schule ist es so wichtig, genauso wie
andere Schulen an dem Marsch teilzunehmen. Auch Eure Spenden für Grace machen das
möglich.
Vielen Dank dafür.
Bis demnächst und liebe Grüße
Edith de Vos
Leiterin der Baobab Schule in Ghana